Rückenproblematik in Deutschland

Laut der Studie der Techniker Krankenkasse*, welche sich insgesamt nicht ausschließlich auf Rückenproblematiken beschränkt, gibt beinahe jeder dritte Befragte an, öfter oder ständig an Rückenschmerzen zu leiden. Zudem gehören Rückenschmerzen zu den häufigsten Ursachen von Fehlzeiten am Arbeitsplatz.

Langes Sitzen am Arbeitsplatz oder in der Freizeit geht auf den Rücken.

Annähernd die Hälfte aller Erwachsenen hatte nach eigener Aussage gelegentlich Erfahrungen mit dem Schmerz im Rücken gemacht. Einige davon waren zum Zeitpunkt der Befragung wieder symptomfrei und die Beschwerden lagen bereits einige Zeit zurück. Insgesamt kann man jedoch sagen, dass drei von vier Erwachsenen von Rückenschmerzen betroffen sind, oder zumindest schon einmal die Erfahrung gemacht haben.

Gesundheitsexperten warnen davor, daß das Sitzen das neue Rauchen wird.

Ausschlaggebend für Rückenproblematiken scheint, wenig überraschend, der allgemeine Bewegungsmangel zu sein. So stellte die Techniker Krankenkasse fest, dass sitzende Tätigkeiten ähnlich belastend zu sein scheinen, wie intensive Belastungen am Arbeitsplatz. 36 Prozent aller befragten Rückenpatienten haben eine sitzende Tätigkeit. 40 Prozent der Erwachsenen mit Rückenschmerzen haben einen Beruf, der intensive Belastungen bedingt.

Während früher vor allem diejenigen gesundheitlich belastet waren, die körperlich schwer arbeiteten, sind es heute auch die Bildschirmarbeiter, die aufgrund ihres arbeitsbedingten Bewegungsmangels gesundheitliche Probleme bekommen.

Es scheint auch eine Korrelation mit den erworbenen Schulabschlüssen zu geben. Die TK fand heraus, dass Erwachsene mit Hochschulreife signifikant seltener von Rückenbeschwerden betroffen sind. Unter ihnen war es in etwa jeder zehnte Befragte. Im Vergleich dazu leidet jeder fünfte befragte Erwachsene mit Hauptschulabschluss an Symptomen im Rücken. Laut TK ist dies zurückzuführen auf die schwere körperliche und sehr einseitige Belastung der Befragten im Beruf.

Immer mehr Unternehmen erkennen, daß sich die Investition in die Mitarbeitergesundheit lohnt. Unternehmen, die in die Gesundheit ihrer Mitarbeiter investieren, indem sie gesunde Arbeitsplätze und Strukturen schaffen, sind weniger von Krankschreibungen und Arbeitsausfällen betroffen.Trotzdem liegt es in der eigenen Verantwortung wie viel man sich täglich bewegt, wie man sich ernährt und ob man raucht – all das wirkt sich auf den eigenen Gesundheitszustand und die Arbeitsfähigkeit aus.

Schon mäßige Bewegung im Berufsleben minimiert das Risiko an Rückenschmerzen zu leiden auf 19 Prozent.

Rückenprobleme entstehen heute jedoch seltener durch hohe körperliche Beanspruchung im Beruf. Die Ursachen, so weiß man heute, sind doch eher im Bewegungsmangel zu suchen.

Die Studie macht deutlich, dass ein gesundes Maß an Bewegung Rückenschmerzen vorbeugen kann. Der Anteil der Erwachsenen, die ständig unter Rückenschmerzen leiden, ist signifikant größer, wenn sie keinen Sport treiben. Adäquater und regelmäßiger Sport minimiert die Wahrscheinlichkeit, ein dauerhafter Rückenpatient zu werden.


*Die vorliegenden Daten stammen aus der Bewegungsstudie der Techniker Krankenkasse aus dem Jahr 2016.